1607 1000 fl unter der Vereinbarung aufgenommen hatte, daß sie innert 5 Jahren wieder ausgelöst werden. Diese 2 Höfe spuken nun 170 Jahre in den Buxheimer Akten, da sie halb vom Gotteshaus Kempten und halb von Vöhlin als (Afterlehen von Österreich) zu Lehen rühren und darum bei jeder Personaländerung hier wie da und dort neu empfangen werden müssen, was dazumal nur noch eine leere Formalität, nichtsdestoweniger aber mit Mühe und Kosten verbunden war. Nur 1637 tuts ein „Interim“, „da gewisser Motiven halber die Belehnung nit fürgenommen werden kann“, ebenso 1642. 1643 endlich wird auf Donnerstag den 15. Oktober die Investitur auf Schloß Illertissen anberaumt. Die Lehensnehmer haben sich darnach am Vorabende in eigener Person oder durch Gewalthaber vertreten, einzufinden, in der Lehenskanzlei anzumelden und bestimmten Tages dasjenige vorzurichten und zu prästieren, was sich solchen Lehens halber an Lehensrechten eignet und gebührt. In den schlimmen Zeiten nach dem großen Krieg gibt der Lehensherr anstatt des Lehensschillings öfter mit „ain guet Bürsch-Bix“ zufrieden. Die Kosten solcher 2 Belehnungen zu Kempten und Illertissen bezw. Neuburg a./K. erfahren wir aus den Aufschreibungen eines späteren Hans Eitel von 1700 (A. B.), welche hier folgen mögen:
der Vnkosten, welche Ich Hans Eitel Neubronner bey Empfang der hochfürstlichen Stifft Kemptischen Lehen Ao 1700 ad 3 Juny baar außgelegt als (die Reise ging anscheinend von Ulm aus)
Erstlichen bey der hinauff Rais z. Illertissen mit dem Einspinniger samtt den zwey Pferden Morgens verzehrt | 1 fl 26 kr |
Trinkgelt | 8 „ |
Unterwegs nacher Kempten als Dieppelsried zu Mittag verzehrt | 2 „ 19 „ |
Trinkgelt | 8 „ |
Im hochfürstlichen Stifft Kempten vor den Lehenbrief | 3 „ – „ |
vor den Lehen Reuers | 45 „ |
VerEhrung d. h. Lehens Secretarii vor die schleinige expedition | 1 „ 30 „ |
Dem Lehen Schreiber | 1 „ – „ |
den Tafeldecker vor die hochfürstl. Zimmer zu sehen wie auch vor die Gastung verehrt | 1 „ – „ |
In d. Würthshauß z. K. vor zwey Nächt vnd In trey Mahlzeytten sambt dem Pferdt verzehrt | 10 | „ – „
Trinkgelt dem Hausknecht | 15 „ |
Zu nachts Auslaßgelt In Memmingen | 6 „ |
hat der Einspinnige Ihm herabreisen z. Illertissen mit den 2 Pferdt zu Mittag verzehrt | 59 „ |
Taglohn des Metzgers Pferd à kr. 24 d. tags thuet vor 7 tag | 2 „ 48 „ |
Taglohn f. Einspinniger vnd Pferdt des tags fl 1 – thut | 7 „ – „ |
sa | 32 fl. 24 kr. |
Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_156.jpg&oldid=- (Version vom 26.6.2023)