Seite:Die Geschichte der Herrschaft Eisenburg Ludwig Mayr 287.jpg

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von Pfarrer Hölzle aufgestellten und in A. befindlichen Hochzeitsverzeichnis von 1841–1848 bei 15 Hochzeiten nur 13 fl 39 kr. Da die Beteiligung anscheinend überall gleich flau war, kam der Plan nicht zur Ausführung, das Geld aber an den nunmehr auftretenden Armenfond. Der mehrgenannte Patrimonialrichter Sanens legte zu diesem 1849 einen ausgiebigen Grundstock von 500 fl; 1848 brachte den Armenkassen Jagdkarten- und Hundevisitations-Gelder. Der ehemalige Amendinger, nunmehr (1852) Mindelheimer Stadtpfarrer Sebastian Egger schuf für Amendingen, Eisenburg und Trunkelsberg mit je 100 fl die Sebastian Eggersche Wohltätigkeitsstiftung für nichteingeschriebene Bedürftige, die durch ein Legat desselben Mannes der Barmherzigkeit 1867 um weitere 100 fl vermehrt wurde. Infolge Zinsansammlung u. a. tritt das nunmehr sich auf 1032 fl beziffernde Armenfondsvermögen 1876 mit 1765 M. in die neue Münzperiode. Einen bedeutenden Zuwachs erhielt das hiesige Armenfondsvermögen durch einen Anteil von 800 M. aus dem Forsterschen Geschenk von 3000 M., das der gegenwärtige Besitzer der Herrschaft am 24.12.1902 anläßlich des Hinscheidens seiner Mutter der Gemeinde zur Verfügung stellte und womit selbige den Rest der Schulhausbauschuld mit 1971 M. deckte und weiters 200 M. dem Kapellenstiftungsvermögen zuteilte. Nochmals um 300 M. wurde der in Rede stehende Fond durch den gleichen Herrn gestärkt, der dazumal auf die 3. Rate der Brandentschädigungssumme von Hs.-Nr. 2 (1907) zu gunsten der Gemeinde verzichtete und dieser daher erneut 1024 M. zuführte. Der nunmehrige Armenfond stellt sich auf 3426 M. (die beiden Wohltätigkeitsstiftungen eingeschlossen) und erträgt 119 M. Da aber die Gesamtausgaben der Armenkasse hierorts ziemlich hohe sind, erfordert diese immerhin noch von der Gemeinde jährliche Zuschüsse von 300–500 M. 1904 legte sich die Gemeinde das Haus Nr. 11, das damals verkäuflich wurde, um 514 M. zu und richtete es mit weiteren 700 M. zu einem Armenhause ein.


c. Finanzverhältnisse.

Die Jahresrechnungen der „Ehrsamen Gemeind“ liegen seit 1805 als Kommunalrechnungen mit ungefähr 50–100 fl Abschluß vor. Seit 1818 sinkt derselbe selten unter 100 fl, steigt aber meist bis 200 fl und darüber, während er gegenwärtig mit 3000 M. bilanziert. Die Gemeinde behalf sich dazumal durch freiwillige Beiträge, die 1808 erstmals mit 29 fl 3 kr als „freiwillige Gemeindsbeischläge“ sich finden. Wie es mit dieser

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Ludwig Mayr: Geschichte der Herrschaft Eisenburg. Selbstverlag, Steinbach bei Memmingen 1914–1918, Seite 241. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Geschichte_der_Herrschaft_Eisenburg_Ludwig_Mayr_287.jpg&oldid=- (Version vom 20.10.2022)