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der wenigen Stämme seien, die wahrscheinlich infolge der Vermischung mit Negervölkern auch deren Vorliebe für auffallenden Putz mitübernommen hätten.

Channeks – und zwanzig dieser übelberüchtigten Gesellen hatten sich ja unsere drei Edlen scheinbar als Schutzwache mitgenommen.

Jetzt blieben die drei stehen. Der, der keine Geierflügel trug, zündete sich mit Hilfe eines Feuerzeugs eine – Zigarette an.

Oft sind es winzige Kleinigkeiten, die, wenn man sie nur zu beachten weiß, die größte Bedeutung annehmen können. So auch hier. Ich wäre den dreien sicher sich nicht gefolgt, eben weil ich mir davon nichts Besonderes versprochen hätte, wenn ich mich nicht in diesem Augenblick darauf besonnen haben würde, daß Augustus als er mir seinen früheren Brotherrn Ulmed Rischa genauer schilderte, auch dessen Leidenschaft für Zigarettenrauchen erwähnt hatte.

Ein Zigarettenraucher so weit ab von größeren Niederlassungen ist nun immerhin eine Seltenheit. Dieser Gedanke war’s, der in mir die Vermutung anregte, jener Mann dort, der jetzt mit den beiden Channeks dicht an der Hecke in lebhaftem Gespräch stand, könnte vielleicht gar der Berber sein.

Gewiß – es war nur eine Vermutung, geweckt durch eine nichtssagende glimmende Zigarette. Und doch genügte sie mir, jetzt mit allergrößter Behutsamkeit auf die drei, gedeckt durch den Buschstreifen, zuzuschleichen.

Sie fühlten sich hier völlig sicher und sprachen ganz laut. Schließlich war ich kaum vier Schritt von ihnen entfernt. Obgleich sie, besonders die Channeks, das Arabische mit zahlreichen mir unbekannten Ausdrücken vermischt gebrauchten, verstand ich alles. Was ich erlauschte, war für mich äußerst wertvoll.

„Wir werden auch ihn und seinen Diener fangen,“

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Walther Kabel: Die Goldkarawane. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1919, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Goldkarawane.pdf/116&oldid=- (Version vom 31.7.2018)