Seite:Die Goldkarawane.pdf/117

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meinte der eine Channek jetzt. Es war das erste, was ich nun deutlich vernahm. „Wenn der ungläubige Hund, der sich in Deiner Begleitung befindet, die Büchse des Mannes aus Germanistan haben will, soll er sie erhalten.“

Ah – hier war zweifellos von Ibrahim und mir die Rede! Und der ungläubige Hund – das konnte nur der Mynheer sein.

„Ja – er wird sie erhalten!“ hörte ich nun eine Stimme sagen, die ich sofort wiedererkannte. Ich hatte richtig vermutet: der Zigarettenraucher war Ulmed Rischa, so unwahrscheinlich es mir auch geschienen hatte, ihm hier zu begegnen. „Und wenn ich weiß, wie man sie gebrauchen muß, damit sie ihre zwanzig Schüsse hintereinander abgibt,“ fuhr er nun fort, „dann wird sie mein werden. Der Ungläubige aber geht denselben Weg, der auch den übrigen Rumihs bestimmt ist. Nur einen von ihnen nehmen wir mit nach dem Dschebel el Tit[* 1], wo er mir verraten wird, was ich über die Goldkarawane von dem Abu ben Harha[* 2] bisher nicht herauslocken konnte und das er auch niemals freiwillig preisgeben wird, denn er ist ein tapferer Mann und kein keifendes Weib wie der, der mich schlug.“

Es war nicht schwer, zu erraten, auf wen sich diese Bemerkungen bezogen, aus denen deutlich hervorging, daß Zuitenbrook-Rastra sich offenbar dadurch von Ulmed Rischa die Freiheit erkauft hatte, daß er ihm anvertraute, weshalb er nach der Sahara gekommen sei, eben um nach der verschollenen Goldkarawane zu suchen. Er war aber so einem Manne in die Hände geraten, der mit ihm ein falsches Spiel trieb und der irgend eine Schurkerei plante, ihn zu beseitigen, genau so wie jener dies

  1. Berg der Quellen. Arabisch heißt Quelle Ain, berberisch Tit.
  2. Vater des Schnabels.
Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Die Goldkarawane. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1919, Seite 117. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Goldkarawane.pdf/117&oldid=- (Version vom 31.7.2018)