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die hinter den Büschen gesteckt hatten, auch Ibrahim angeschleppt. Er warf mir einen scheuen Blick zu. Er schämte sich, weil er sich hier so ohne weiteres hatte überrumpeln lassen. Ich nickte ihm jedoch schnell noch freundlich zu. Dann wurde ich schon auf mein Pferd gesetzt und von unseren Feinden in die Mitte genommen. Auch Ibrahim mußte mit. Und im Trab ging’s nun nach Osten zu.

Nach einer Stunde erreichten wir felsige Anhöhen, bogen in eine Schlucht ein, die in ein breites Tal mündete und befanden uns gleich darauf in der kleinen Oase, unter deren schlanken Dattelpalmen im Halbkreis einige zwanzig Beduinenzelte standen, während drei große Feuer dieses phantastische Bild mit flackerndem Schein beleuchteten. Nachher erkannte ich dann auch mehr außerhalb der Oase eine Reiche von Reisighütten, die darauf hindeuteten, daß es sich um ein für längere Zeit bestimmtes Lager handelte.

Wir wurden hinter den Zelten an die Bäume gebunden und feierten hier ein recht trübes Wiedersehen mit Augustus Wruke und – den drei edlen Löwenjägern! Auch diese vier standen aufrecht gefesselt an den[1] hohen Dattelpalmen, aber zu zweien an einem Baum, während Ibrahim und ich den Vorzug hatten, jeder für sich einen Palmenstamm schmücken zu dürfen. Die Channeks hatten also inzwischen wirklich die drei Edlen überwältigt und sicherlich auf dieselbe Art, wie Ulmed Rischa es ihnen geraten hatte.

Augustus hatte mich nur mit sehr langem Gesicht angeschaut und dann wieder die Augen geradeaus gerichtet. Ich wollte ihn nun anreden, erhielt jedoch sofort von unserem Wärter – es war einer der Berber – einen Kolbenhieb in die Seite, der mir alle Lust zu einer Unterhaltung benahm.

Etwa eine halbe Stunde später erschienen Ulmed


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Walther Kabel: Die Goldkarawane. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1919, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Goldkarawane.pdf/128&oldid=- (Version vom 31.7.2018)