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Und Schuß auf Schuß folgte. Ehe die braunen Banditen recht zur Besinnung kamen, waren sie ausgelöscht.

Augustus war seiner Sache sicher, daß keiner mehr lebte, ging jetzt mit seinen vier Gewehren ganz offen nach den Felsblöcken hinüber und beugte sich über die regungslosen Gestalten.

Jetzt hielt ich es für an der Zeit, mich zu melden, wollte ihm aber doch einen kleinen Schreck einjagen, sprang leise auf und kam ihm auch bis auf zehn Schritt unbemerkt nahe, rief nun:

„Hände hoch! Nicht gerührt!“

Da drehte er sich sehr gemächlich um, nickte mir zu und sagte:

„Ihr Arabisch verrät Sie, Verehrtester!“ Gleich fügte er auch hinzu: „Ihretwegen bin ich gelaufen, daß meine Lunge fast streikte. Ich wußte nämlich, daß die Tuareg hier steckten. Ich hatte, als wir in der verflossenen Nacht als Gefangene hier mit unseren Begleitern vorüberkamen, beobachtet, wie sechs Mann zurückblieben. Da reimte ich mir diesen Hinterhalt zusammen, der doch lediglich für Sie bestimmt war.“

Wir hatten uns als gute Kameraden mit kräftigem Händedruck begrüßt. Ich wollte von Augustus nun hören, wie es möglich gewesen, daß er und die Tireks vom Feinde sich hatten überrumpeln lassen.

„Erst mein Käppi,“ meinte er. „Die Sonne brennt mir denn doch zu arg auf den Schädel.“ Er schritt voran. So kamen wir an einen einzelnen Felsen dicht am Rande der Wüste, über den - ein Stück des Käppis hinausragte.

Augustus deutete mit dem Finger hin.

„Gute Idee, nicht wahr? – Die Tuareg haben ihre werten Augen nur auf mein schönes Käppi gerichtet gehabt, derweil ich mich aber von der Seite an sie heranschlängelte.“

Das Käppi bewegte sich mitunter hin und her. Wie

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Walther Kabel: Die Goldkarawane. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1919, Seite 199. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Goldkarawane.pdf/199&oldid=- (Version vom 31.7.2018)