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15. Kapitel.
Schluß.

Am nächsten Morgen kurz nach Sonnenaufgang entfernte ich mich heimlich aus dem Lager und wandte mich zu Fuß, zunächst einem Längstale folgend, nach Westen. Mein Ziel war der alte Tempel.

Der Marsch war recht anstrengend. Nach drei Stunden glaubte ich mich in der Gegend zu befinden, wo das kleine Heiligtum in dem ovalen Talkessel liegen mußte. Ich irrte nun kreuz und quer über steile Kämme, durch tiefe Schluchten, erklomm auch einige Anhöhen, um einen besseren Rundblick zu gewinnen. Es half alles nichts: ich fand das Tal nicht!

Müde setzte ich mich schließlich in den Schatten eines Felsens nieder, um ein wenig auszuruhen.

Da – ich war sehr schnell wieder völlig frisch! – da gewahrte ich hinter einem Gestrüpp jenseits eines tiefen Abgrundes für einen Augenblick die helle Kapuze eines Beduinen. Mein Argwohn wurde sofort rege. Mein Ruheplatz hier bot nicht die geringste Deckung gegen eine[1] Kugel. Ich warf mich daher lang hin und


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Walther Kabel: Die Goldkarawane. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1919, Seite 216. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Goldkarawane.pdf/216&oldid=- (Version vom 31.7.2018)