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und -Waschmaschinen, Garn-Trockenmaschinen und für Gewebe aller Art unter anderen Cylinder-Trockenmaschinen mit jeder beliebigen Cylinderzahl und Breite – ausgeführt wurden derartige Maschinen schon wiederholt mit 30 Cylindern und bis 4300 mm Breite – Spann-, Rahmen- und Trockenmaschinen für alle Arten Gewebe, als Baumwolle, Halb- und Ganz­wolle etc. und in eigenartiger Konstruktion für Sammet- und Seidenstoffe. – Je nach Zweck und örtlichen Verhältnissen wird diese Maschine mit 1, 2, 3 und 4 Etagen und mit beliebiger Anzahl Trockenfeldern konstruiert.

Kalander in ihrer separaten Verwendung als Roll-, Matt-, Friktions-, Finish-, Mangel-, Gaufrier- und Wasser-Kalander mit Papier- und Baumwollwalzen. Hydraulische Mangeln zum Mangeln von Baumwoll-, Leinen- und Jutestoffen. Für die Herstellung dieser Maschinen besitzt die Firma unübertroffene Spezialhilfsmaschinen; besonders hervorgehoben seien nur drei amerikanische Walzenschleifmaschinen und acht hydraulische Pressen, wovon eine die größte und stärkste Presse darstellt, welche für diese Fabrikate überhaupt existiert. Der ausübbare Maximaldruck dieser Presse ist 3 000 000 kg, dieselbe dient speziell zur Herstellung der zu Kalandern etc. nötigen Walzen, welche je nach Zweck von Papier, Baumwolle, Holzwolle, Kokos-Fasern etc. angefertigt werden.

In der Papierfabrikation sind es besonders die Roll-Bogen- und Friktions-Kalander, welche für das Renommee der Firma von Einfluß gewesen sind. Dieselben sind zuerst von ihr in der Papierfabrikation eingeführt worden und haben heute die weiteste Verbreitung gefunden, selbst in amerikanischen und englischen Fabriken. Die Kalander werden für den erwähnten Zweck bis 14 Walzen und drei Meter Breite gebaut.

Die Längs-, Quer- und Diagonal-Schneidmaschinen zeichnen sich besonders durch ihre selbstthätigen Bogenleger aus, während die gefertigten Papiermaschinen mit ein und mehreren Trockencylindern, eventuell bis 3000 mm Cylinderdurchmesser, den höchsten Anforderungen entsprechen, so auch die Rotationsdruckpapier-Umrollmaschinen, Anfeucht­-Maschinen etc.

Zum Schluß sei noch erwähnt, daß die Firma C. G. Haubold jun. im Jahre 1887 ihr 50-jähriges Geschäftsjubiläum feierte; möge sie sich in der bisherigen Weise weiter entwickeln und entfalten, so daß sie auch bei ihrem späteren Geschäftsjubiläum auf ein segensreiches Wirken zurückblicken kann.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil. Eckert & Pflug, Kunstverlag, Leipzig 1893, Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gro%C3%9F-Industrie_des_K%C3%B6nigreichs_Sachsen_in_Wort_und_Bild_Teil_2.pdf/173&oldid=- (Version vom 4.8.2020)