bei Dresden.
Das obengenannte Aktienunternehmen wurde im Jahre 1856 mit einem Kapitale von 300 000 Thalern gegründet.
Unweit des Eingangs des an Naturschönheiten so reichen Plauenschen Grundes ist es auf dem Areale gelegen, welches früher zu dem beliebten Ausflugsorte der Bewohner Dresdens, „Grassis Villa“, gehörte.
Die Gründer waren: Heinrich Bertram, T. Bienert, Carl Kaiser, Felix Kaskel, A. Kittler, Bernh. Klinger, Julius von Lindenau, Ernst Roßner, Carl Rudolph, Otto Seebe, August Weigel und Alexander Winkler.
Das Direktorium besteht gegenwärtig aus: Carl Krimpe, Königl. Sächs. Kommerzienrat, Vorsitzender, Dr. Eduard Wolf II, Rechtsanwalt, stellvertretender Vorsitzender, August Bürger, Kaufmann und A. Kühnscherf, Fabrikbesitzer und stellvertretendes Mitglied des Direktoriums, sämtlich in Dresden.
Die Brauerei erzeugt und zwar ausnahmslos aus Wasser, Malz und Hopfen, Lager-, Böhmisch-, Münchner-, Kulmbacher-, Einfach- und Bockbier. Während im Jahre 1857/58 die Verschrotung nur 4560 Eimer betrug, bezifferte sich die des letzten Betriebsjahres 1891/92 auf 124 203 Hektoliter.
Wenn auch die ursprüngliche Anlage für damalige Verhältnisse groß zu nennen war, so bedurfte es doch seitdem mancher Neubauten und Einrichtungen, um dem Unternehmen seine jetzige Größe, Leistungsfähigkeit und Sicherheit im Betriebe zu geben.
So wurde im Jahre 1866 das Kontor und eine neue Malztenne, 1868/69 der große Lagerkeller an der Restauration gebaut, 1870 die Buschmühle gekauft, in den Jahren 1872–1874 wurden 10 neue große Lagerkeller-Abteilungen und 3 neue Gär- und Eiskeller und im Jahre 1887 die 3. Malzdarre erbaut, ferner 1885 das 1. Wasserwerk im Cunnersdorfer Grunde und 1889 das 2. Wasserwerk ebendaselbst errichtet, ebenso 1889 das neue Stallgebäude erbaut und schließlich
Verschiedene: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil. Eckert & Pflug, Kunstverlag, Leipzig 1893, Seite 40. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gro%C3%9F-Industrie_des_K%C3%B6nigreichs_Sachsen_in_Wort_und_Bild_Teil_2.pdf/56&oldid=- (Version vom 23.2.2020)