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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band

gibt — so adoptirt er das als das Höchste in der Natur.“

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„Diese Jünglinge sind für uns herbe, aber wirkliche Helfer. Durch ihr offenes Mißvergnügen stellen sie unsre Armuth und die Unbedeutsamkeit des Menschen für den Menschen aus.“

„Diese fordernden Kinder erinnern uns an unsere Mängel; die einzige Aufmerksamkeit, die sie euch schenken, ist die unmäßige Erwartung; sie tadeln und fordern streng; und wenn sie nur feststehen auf diesem Wachtthurme und dabei bleiben bis ans Ende und ohne Ende zu fordern, dann sind sie schreckliche Freunde, die sowohl der Dichter als der Priester verehren und fürchten muß; und selbst wenn sie Wolken essen und Wind trinken, so sind sie nicht ohne Nutzen für das Menschengeschlecht gewesen.“

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„In dieser Zeit, wo alle Stimmen sich für einen neuen Weg oder eine neue Verordnung, für eine Kapitalsubscription, für eine Vervollkommnung in Kleidung oder Kunst, für ein neues Haus oder größeres Geschäft, für eine politische Partei oder Waareneinkauf erheben — wollt ihr da nicht ein Paar vereinsamte Stimmen im Lande ertragen, welche für Gedanken und Grundsätze sprechen, die nicht verkäuflich oder vergänglich sind? Bald werden diese Vervollklommnungen und Erfindungen durch neue ersetzt, diese Städte zerstört, alle diese Dinge verändert, vergessen werden. Aber die Gedanken, welche diese wenigen Einsamen durch Schweigen wie durch Rede, nicht blos durch das was sie thaten, sondern auch durch das was sie nicht thaten, zu verkündigen suchten, sie werden in Schönheit und Kraft stehen bleiben und sich von Neuem in der Natur organisiren, um sich in neuen, vielleicht höheren und

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Erster_Band.djvu/205&oldid=- (Version vom 9.9.2019)