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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band

der Diät gewesen und haben sich insonderheit der animalischen Nahrung enthalten. Jemand sagte, Christus habe Fleisch gegessen. Ein Anderer meinte, das lasse sich nicht beweisen. Ein dritter bemerkte, er habe wenigstens Fische gegessen. A. sagte, das könne nicht bewiesen werden. Ich sagte, es „stehe geschrieben.“ Andre stimmten ein. „Gleichviel!“ sagte A. vornehm, „ich weiß etwas Besseres als das Fischeessen.“ A. trinkt offenbar zu viel Wasser und erzeugt blos Nebelgestalten. Er müßte Wein trinken und Fleisch oder wenigstens Fische essen, um Mark und Saft in seine Ideen zu bekommen. Auch Marcus S. machte sich über die Unterhaltung lustig, aber in seiner milden Weise. Unter der Zuhörerschaft befanden sich einige Frauenzimmer mit prächtigen Denkerstirnen, und schöne Gestalten. Ich habe sie noch nie sprechen gehört, und ich wundere mich, daß sie so ruhig dasitzen und zuhören können. Ich für meinen Theil vermag das nicht. Und obschon die Gesellschaft zu einer neuen Serie von Unterhaltungen eingeladen wurde, so ist diese gewiß die letzte, der ich anwohnte.

Den 26. Januar.   

Alcott kam gestern Vormittag zu mir, und wir besprachen uns zwei Stunden lang; er erklärte sich im Zwiegespräch besser als in der allgemeinen Unterhaltung, und ich verstand ihn besser als bisher ich verstand, daß wirklich ein wahrer und tiefer Gedanke auf dem Grund seiner Reformarbeit ruht. Dieser Gedanke ist die Wichtigkeit einer ernsten und heiligen Gemüthsstimmung bei Eingehung der Ehe, damit der Bund ein edler sein und ein gutes und schönes Geschlecht erzeugen möge. Seine Veranstaltungen, um diese schöne und heilige Ehe zwischen schönen und guten Menschen zu Stande zu bringen (Andere dürfen nicht in die Ehe

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Erster_Band.djvu/211&oldid=- (Version vom 9.9.2019)