Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band | |
|
habe. Hier zu Lande sollen die Swedenborgianer sehr stark sein.
Viel Freude macht mir in diesem Augenblick ein Besuch Bergfalks, seine Gemüthsstimmung und der gesunde, vorurtheilsfreie[WS 1] Blick, womit er Gutes und Böses in dieser neuen Welt betrachtet hat, wie auch sein warmes Gefühl für Schweden und seine gute Hoffnung für die künftige Entwickelung unseres Vaterlandes. Er ist gesund, voll Leben und Mittheilungslust. Und obschon seine Engländerin zuweilen die wunderlichsten Launen hat, von denen ich je gehört, so bricht sich doch sein Geist durch sie und mit ihnen Bahn, zuweilen auf glänzende Weise. So z. B. gestern Abend in einer Charakteristik von Macaulays Geschichtswerk, seinen Fehlern und Vorzügen, so daß der nicht sehr demonstrative Downing einmal ums andere rief: Vortrefflich! herrlich! Downing interessirte sich in hohem Grad für Bergfalk und lud ihn ein über Nacht zu bleiben; aber Bergfalk hatte bereits in der Stadt ein Zimmer bestellt. Wir begleiteten ihn in seinen Gasthof und ich gab ihm Lowells und Emersons Schriften zur Gesellschaft.
Heute Sonntag den 29., wo ich meinen Brief
fortsetze, ist Bergfalk wieder hier und mit ihm ein
schwedischer Doctor Uddenberg, der in Barthelemy wohnt
und gekommen ist, mich zu begrüßen. Die Morgenstunde
war besonders reich während eines Gesprächs
über Lowells Gedicht Prometheus, und über die
Art, wie ein amerikanischer Sänger diesen uralten
Stoff für alle Zeiten und Dichter aufgefaßt hat. Bergfalk
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: vornrtheilsfreie
Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Erster_Band.djvu/57&oldid=- (Version vom 9.3.2019)