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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band

davon zischt und schäumt. Es ist ein Berg, den man sprengt, um für eine Eisenbahn Platz zu machen, die gegenwärtig dem Flusse entlang angelegt wird, und wo die Dampfkraft zu Land mit der Dampfkraft zu Wasser wetteifern soll. Berge werden aus dem Wege geworfen, Berge werden durchbohrt, um Tunnels oder bedeckte Gänge zu bohren, Berge werden ins Wasser versetzt, um den Grund zu einem Weg an einigen Stellen zu legen, wo er über das Wasser gehen muß. Diese Amerikaner bedenken sich vor Nichts und machen vor Nichts Complimente. Sie haben einen Glauben, der Berge versetzt.

Jetzt kommen Dampfschiffe mit dumpfem Gedonner in die Berge, zwei oder drei jagen einander wie zierliche Meteore; ein paar andere kommen ferner arbeitend, pustend, große Flotten größerer und kleinerer Schiffe nach sich ziehend. Jetzt bekommt New-York Butter, Käse, Gethier und viele andere gute Dinge vom Lande her, und das Land mit seinen Städten und Landsitzen bekommt Cafe, Thee, Wein, Kleider und gar mancherlei gute Dinge von New-York und durch New-York von Europa. Die kleine Stadt New-York allein unterhält mit ihrem Handel vom Lande hinter sich 2—3 Dampfboote. Wenn man die Menge und Kraft der Dampfboote auf dem Hudson sieht, so kann man kaum glauben, was gleichwohl der Fall ist, daß vor nicht mehr als 30 Jahren Fulton hier auf dem Fluß seine erste Probe mit der Dampfkraft anstellte, und zwar unter allgemeinem Mißtrauen gegen das Unternehmen. Er selbst hat die Sache folgendermaßen erzählt:

„Als ich mein erstes Dampfschiff bauen wollte, sah das Publikum von New-York theils mit Gleichgültigkeit, theils mit Verachtung zu und betrachtete es als ein durchaus thörichtes Unternehmen. Meine Freunde

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Erster Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 65. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Erster_Band.djvu/69&oldid=- (Version vom 6.7.2019)