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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band

der junge Mann, der nach Petersburg fuhr und dem Kaiser Nikolaus eine Eichel schenkte.

In dem, was ich von M. Fuller gelesen habe, findet sich nichts, was die hinreißende Macht verriethe, die sie im Gespräch ausgeübt haben soll; ihr schriftstellerisches Talent scheint mir ziemlich schwach, aber ein großartiger, edler Geist verräth sich in ihren Schriften, und sie grämt sich und zürnt oft über das, was sie an ihrem Volk als unedel erkennt. Sie zeigt sich dabei mehr kritisch als enthusiastisch. Aus ihrem Buch „Ein Sommer an den Seen“ habe ich mir zur Erinnerung an sie folgende Worte abgeschrieben:

„Wer muthig und fest dabei bleibt, einen edeln Vorsatz auszuführen, auf welchen Widerstand er auch stoßen möge, der muß just durch denselben gesegnet werden.“

Nach M. Fullers Brief sollte ich glauben, sie habe ihr höchstes Lebensziel in ihrer mütterlichen Glückseligkeit gewonnen. Ihre ganze Seele schien darin aufgegangen zu sein. Man hatte sie mir als nicht weiblich genug geschildert. Ich finde sie beinah allzu sehr so, allzu concentrirt in dieser Privatwonne. Wohl ihr indeß, daß sie mit dem Herzen voll von Liebe dahin gehen durfte und zugleich mit denen, die sie am höchsten liebte!




Den 12. August.  

Immer lieblich und schön! Das Meer, der Himmel und diese Walhallakampfspiele, die jeden Abend aufgeführt werden, wenn Helden und Amazonen ihre

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 153. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Zweiter_Band.djvu/171&oldid=- (Version vom 4.8.2020)