Seite:Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band.djvu/296

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band

thun, welche nah und fern gelegene Gegenstände mit unglaublicher Schnelligkeit verbindet, und den größtmöglichen Gegensatz gegen die deutsche Umständlichkeit bildet, die niemals ans Ziel gelangt. Ich finde diesen Charakter in hohem Grad in diesen Reden, die im Prärienland des Westens, im jüngsten Staat der Union gehalten[WS 1] wurden.

Der Kanzler findet, daß alle materielle Entwicklung auf Erden, die durch Kunst und Wissenschaft zu Stand gekommen ist, schließlich die Wirkung hat, die Seele auf sich selbst zurückzuwerfen. Die Ausübung ihrer Kraft während der Arbeit, um sich der physischen Welt zu bemächtigen, stärkt und belebt sie zu neuen Eroberungen in der Welt des Geistes. Und eine vollkommene Kenntniß der Gesetze derselben bereitet uns wieder zu einer vollkommenen Gewalt über die Welt außer uns.

„Die Geschichte der Philosophie,“ sagt Lathrop, „zeugt von diesem gegenseitigen vertraulichen Verhältniß zwischen den Wissenschaften der Materie und des Geistes. Die geistigen Tendenzen des Menschengeschlechts sind niemals hervorragender gewesen, als just in diesem Zeitalter, welches gleichwohl das mechanische und materielle, das eiserne Zeitalter der Welt genannt wird.

Die Resultate der metaphysischen Arbeiten früherer Zeitalter, seitdem die Ermahnung „Kenne Dich selbst“ dem Denker Regionen endloser Forschungen eröffnet hat, werden, mit den Errungenschaften unserer Zeiten bereichert, im Sonnenschein unserer klar gewordenen Begriffe beleuchtet werden.

„Aber laßt uns nicht länger im Vorhof verweilen, laßt uns in den innern Tempel treten. Das Streben nach physischen, mathematischen, metaphysischen Wahrheiten erhält im Ganzen seinen vornehmsten Werth durch sein Verhältniß zu dem socialen Princip im

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: gebalten
Empfohlene Zitierweise:
Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 278. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Zweiter_Band.djvu/296&oldid=- (Version vom 12.12.2020)