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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band

Galena, den 12. Oct. 

Wieder oben und wieder munter nach einer zweitägigen schweren Migräne, während welcher ich von einer kleinen, gutherzigen irländischen Magd im Hause aufs Beste verpflegt und bedient wurde. Ich hätte kaum in meinem eigenen Hause besser behandelt werden können. Und ohne ein kleines Denkzeichen konnte man von der garstigen Fahrt durch Wisconsin nicht wegkommen. Aber mit dieser ist auch der beschwerlichste Theil meiner westlichen Reise überstanden. Und ich habe meinen Leib und alle Glieder, Vernunft und alle Sinne wohl behalten, und Alles ist im Ganzen so gut gegangen, und ich fühle mich so vollkommen wieder hergestellt und im Besitz meiner gewöhnlichen guten Gesundheit, daß ich blos herzlich zufrieden und dankbar sein kann.

Erst am Montag verlasse ich Galena, denn erst dann geht das gute Dampfboot Menomonie (so genannt nach einem Indianerstamm) von hier den Missisippi hinauf nach Sct. Paul. Ich will inzwischen meine Freiheit in diesem guten Hotel genießen und mich an den Wanderungen auf den pittoresken Höhen ringsumher erlaben.

Gute Nacht, Geliebte! Ich umarme Mama und Dich, und grüße herzlich alle gute Freunde in und außer dem Hause.

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 294. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Zweiter_Band.djvu/312&oldid=- (Version vom 14.2.2021)