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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band

Das ist so ein kleiner Leckerbissen vom Werk und der Bereitwilligkeit des Westens.

So ist also von den rothen Männern bereits eine kleine Schaar auf Erden in das Reich Christi gekommen. Und wenn auch von diesen 40,000, die sich öffentlich zur christlichen Kirche bekennen, nur 10,000, ja auch nur tausend aufrichtige Christen sind, so ist es genug für eine unendliche Zukunft. In den glückseligen Ländern, wo die rothen Kinder Gottes einmal jenseits der dunkeln Tiefe landen werden, werden sie befreiend auf ihre Brüder, das Volk der Dämmerung, das im Reich der Schatten geblieben ist, einwirken.

Das Reich des Erlösers und das Werk der Erlösung beschränkt sich nicht auf diesen kleinen Raum und diese kurze Zeit. Ihre Zeit und ihre Räume sind ewig wie — Gottes Herz.

Ich weiß, daß die Missionäre hier eine andere Lehre predigen. Und es ist mir unbegreiflich, wie sie dabei Erfolge gewinnen können, unbegreiflich, wie sie selbst dabei Ruhe finden können. Aber einiges Licht, stärker, mächtiger als ihre beschränkte Lehre, muß mit Christi Worten zum Herzen eines Heiden gelangen und es zu seinem Kreuz und seiner Krone herüberziehen von den Jagdrevieren der Erde und den wilden Tänzen nach seinem Himmel. Ich kann es nicht anders begreifen.

Es ist Abend und starke Feuerscheine beleuchten (wie alle Abende, seitdem ich hieher gekommen bin) den westlichen Himmel. Es ist eines von den Prärienfeuern des Indianer, welche sie anzünden, damit das Wildpret sich auf diesem Punkt ansammeln soll (denn es ist jetzt ihre Jagdzeit). Auf diese Art erlegen sie eine Menge Thiere, tödten aber zu gleicher Zeit auch die Jagd, und fallen dadurch immer mehr der Noth oder der Wildniß weiter weg im Westen anheim.

Aber es glänzt im Westen, und alle Heiligen,

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 361. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Zweiter_Band.djvu/379&oldid=- (Version vom 14.2.2021)