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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band

Bäumen und Gärten, die sich in den Höhen um den Fevefluß zu erheben beginnen, beweisen es. Das gute Haus, die Kirche, das Werk der christlichen Liebe thun dem Boden und Leben des Heidenthums, ich meine jetzt nicht der Indianer, sondern der weißen Bevölkerung, immer mehr Eintrag.

Heute werde ich an Bord des guten Dampfbootes Minnesota gehen, um den Missisippi hinab nach Saint-Louis zu fahren. Vielleicht halte ich mich unterwegs in der Stadt Rock-Island auf, um die schwedische (Eric Janson’sche) Niederlassung in Biskops Hill einige Meilen von der Stadt zu besuchen.

Zu den angenehmen Erinnerungen an meinen Aufenthalt in Galena gehört, daß ein Bankier Mr. H. mir so viel Wohlwollen, eine so brüderliche oder väterliche Güte und Umsorge gewidmet hat, daß ich an ihn und seine Stadt stets mit dankbarem Gemüth denken werde.

Die Zeitungen im Westen machen sich lustig über die wahrhaft verrückte Art, wie Jenny Lind in New-York empfangen wurde. In einem Zeitungsartikel las ich neulich: „Unser Correspondent ist so glücklich gewesen, Jenny Lind nießen zu hören. Das erste Nießen war ein mezzo tinto soprano u. s. w., u. s. w. (hier folgen eine Menge besessene musikalische Coloraturnamen); das zweite war ein (folgt jetzt ein dto. dto.); das dritte bekam er nicht zu hören, denn er fiel in Ohnmacht.“

Ich kann den guten Westländern voraussagen, daß sie sich in ihrem Entzücken eben so närrisch geberden werden, wie ihre Brüder im Osten, wenn Jenny Lind hieher kommt. Jetzt sprechen sie wie der Fuchs von den Vogelbeeren, jedoch mit besserem Humor.

Ein Bewohner von Saint-Paul kam, so lang ich dort war, aus New-York zurück und hatte einen dringenden Auftrag an den Gouverneur Ramsay. Aber

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 367. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Zweiter_Band.djvu/385&oldid=- (Version vom 21.8.2021)