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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band

In neun Fällen von zehn glaube ich, daß es sie erweichen würde.“

Maria Child fügt hinzu:

„Die weiseste Staatsökonomie ist in den Lehren Christi enthalten.“

Und mir kommen die Worte in den Sinn:

„Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden die Erde besitzen.“

Und betrachte ich, was in dieser Zeit das besiegende, das überwältigende Element von den Missisippistaaten an bis nach Kalifornien ist, so ist es mir klar, daß es die Macht und Gewalt der Friedfertigen ist.

Auf dem Missisippi in der Nähe der Stromschnellen, den 3. November. 

Wir liegen seit mehreren Stunden still. Es sind da gefährliche scharfe Klippengründe im Fluß, und da das Wasser niedrig ist, so ist die Fahrt gefährlich. Man erwartet, daß der Wind sich vollkommen legen werde und daß man dann die Untiefen werde unterscheiden können. Es ist auch jetzt so ruhig, daß ich kaum begreife, daß es noch ruhiger werden kann. Der Missisippi glänzt wie ein Spiegel im Sonnenschein, blos da und dort gefurcht von der Strömung. Es herrscht jetzt vollkommene Sommerwärme und es macht mich ungeduldig, in der Wärme und dem starken Sonnenlicht still zu liegen. Daß der Missisippi hier nicht gereinigt wird, daß man es dulden känn, solche Untiefen und Aufenthalte in dem großen Fluß zu haben, auf welchem so viele tausend Schiffe gehen, das ist ein Zeichen, daß die Regierung der Vereinigten Staaten noch ihre — Untiefen und Mängel hat. Man ist nicht einig darüber, ob die Bundesregierung oder der einzelne Staat die Arbeit ausführen soll, und so bleibt

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Fredrika Bremer: Die Heimath in der neuen Welt, Zweiter Band. Franckh, Stuttgart 1854, Seite 381. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Heimath_in_der_neuen_Welt,_Zweiter_Band.djvu/399&oldid=- (Version vom 21.8.2021)