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den Kopf nur noch mehr nach links zu wenden brauchen, und ich wäre ihrem mißtrauisch spähenden Blick kaum entgangen …

Sie trug heute nicht die losen Gewänder wie damals nachts, sie hatte einen Sportanzug aus grünem Leinen an, dazu braune Ledergamaschen mit Schnallen, braune derbe Stiefel, – um die Hüfte schmiegte sich ein breiter Gurt, im rechten Arm hing schußfertig eine kurze Büchse, die ich schon am Kolben als System Sniders erkannte, die Linke war leicht in die Seite gestemmt, – ihr Schritt war lautlos und federnd, sie ging dicht am Rande des Grases dahin, sie mußte unbedingt etwas Verdächtiges bemerkt haben, denn jetzt machte sie halt, beugte sich vor und suchte ein Dornengestrüpp, das eine Aloestaude fast zu Boden gepreßt hatte, mit den Blicken zu durchdringen.

Meine erste Empfindung, als ich sie erkannte, war die des Schrecks, – das gebe ich ehrlich zu.

Schreck deswegen, weil ich mir nicht denken konnte, daß sie hier ohne ihre Leibgarde weilte, ohne ihre Affenarmee …

Hätte sie die Hamadryas bei sich gehabt, würde ich schleunigst über die Baumbrücke geflüchtet sein und hätte jeden Pavian niedergeknallt, der den Fluß zu überqueren suchte.

Es war nicht einer bei ihr, sie war allein, – sie konnte auch nichts von unserer Anwesenheit auf dem Plateau ahnen, sie war nur auf ihre Sicherheit

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Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/112&oldid=- (Version vom 31.7.2018)