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daß ihm das Blut stoßweise aus der Flanke hervorschoß.

Das weitere spielte sich so rasch ab, daß ich nachher kaum recht wußte, was eigentlich geschehen war.

Der Bulle setzte sich in Bewegung, – mein schriller Ruf ließ die Frau herumfahren, sie legte blitzschnell an, drückte ab …

Ihre Büchse versagte: Ladehemmung, wie wir später sahen!

Dann sprang sie zur Seite, aber auch das graue Untier warf sich herum …

Ich raste ihr zu Hilfe … Vielleicht habe ich nie wieder solche Sätze getan …

Nie wieder habe ich einem Nashorn auf die Weise sein Opfer entzogen …

Im wahren Sinne des Wortes: Entzogen!

Ich packte die Frau beim Kragen, schleuderte sie zur Seite, – der Bulle war nur noch zwei Meter entfernt, – von Anlegen, Zielen keine Rede mehr … Ich hielt ihm die Büchse entgegen, als seine Stirn dicht an der Mündung war, drückte ich ab, – – wurde von dem Rückstoß des Kolbens vor den Bauch getroffen und flog in die Dornen … Der Atem blieb mir weg, ich hörte alle Chöre der Engel im Himmel singen, mein Bauch schien ein glühender Ball zu sein, – ich rappelte mich dennoch auf, zerkratzt, zerschunden, zusammengekrümmt vor Schmerzen … Wie durch Nebel sah ich das Nashorn

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Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 113. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/114&oldid=- (Version vom 31.7.2018)