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still auf der Seite liegen, es zuckte noch mit den plumpen Füßen, sein Maul schloß sich im letzten Krampf mit einem scheußlichen hohlen Krach.

Es war tot.

Ich bot damals wahrlich keinen Anblick dar, der ein Weib begeistern könnte.

Wenn die von Bandwürmern geplagten Wollo eine gehörige Portion Fusso geschluckt haben, mag ihnen ähnlich zumute sein …

Lylian Garden stand vor mir. Sie war bleich. Sie hatte eine messerscharfe leicht gekrümmte Nase, sie hatte etwas dünne Lippen und klare blaugraue Augen. In ihren Zügen lag ein Ausdruck von Melancholie, – jetzt von Mitleid …

„Sind Sie verletzt, Mr. Abelsen?“

Sie kannte meinen Namen?! Woher?!

„Nein,“ quälte ich hervor … „Nur … der Büchsenkolben traf mich … Es wird schon besser.“

„Legen Sie sich nieder!“ Ihre Stimme befahl. „Tun Sie es!!“

Meine Augen stierten an ihr vorbei …

Zwischen Buschrand und Steppe kamen dreißig, vierzig Hamadryas herbeigeeilt, in kurzen Sprüngen, dumpfe Kehllaute ausstoßend …

„Die … Affen!!“ rief ich … und mit einem Male waren die Schmerzen vergessen, ich riß die Pistolen heraus.

Lylian Garden wandte den Kopf. Ich hörte einen kurzen Zuruf in einer mir fremden Sprache.

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 114. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/115&oldid=- (Version vom 31.7.2018)