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Nein, – ich verlange Sicherheiten von ihm, daß er seine Weideplätze nie mehr verläßt, und die beste Sicherheit bleibt in solchem Falle … eine Kugel, Mr. Abelsen. Er hat bei dem Überfall auf die Wollo-Galla fünfzehn Mann niedergemacht, er hat die Amerikaner und die anderen Gefangenen geradezu niederträchtig behandelt … Dann riß er mit den Seinen feige aus, als ihm nachts meine Armee auf den Hals kam, – er glaubte sehr schlau zu sein, als er auf den Felsen flüchtete, – nun sitzt er in der Falle, und – – ich will ihn los sein – – für immer! Ich kenne seine Habgier. Er erwartet in dem hohlen Berge Schätze zu finden …“ Sie sprach wieder wie vorhin, ihre Stimme war kalt und herrisch. „Nennen Sie mir ein Mittel, ihn zur Vernunft zu bringen … Ich kenne nur das eine Mittel … unerbittlich zu sein. Mir fehlt das Verständnis für jenes Gefühl verkehrter Menschlichkeit, das aus Banditen bedauernswerte Opfer des „Milieus“ macht, – so nennt man das ja wohl! Einen Feind schonen – gewiß, – aber nur dann, wenn ihm alle Zähne ausgebrochen werden können, Mr. Abelsen, damit er nie mehr schnappen kann.“

Wir gingen jetzt dicht am Rande des Abgrundes dahin, in dem die weißen Wasserfälle rauschten … Jenseits lag der Berg, der … Bienenkorb …

Lylian Garden blieb stehen und schaute mich an.

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/119&oldid=- (Version vom 31.7.2018)