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wir uns … Ich werde Sie nachher zu Gabara schicken, falls Sie die Rolle des Unterhändlers spielen wollen.“

„Gern …“ und wir gingen schweigend weiter, bis wir die Südostecke des Schluchtrandes erreicht hatten.

Nun sah ich auch endlich die Südseite des Berges.

Auch hier ein steiler Abgrund, in dem die Wasser der Fälle weiß und zart in breiter Bahn über Geröll dahinglitten. Ein Wald von Ölbäumen, Palmen und Feigenbäumen neigte sich mit freundlichem Grün vom Südrande dieses Festungsgrabens den Hochsteppen und Vorbergen zu.

Wir schritten wieder am Schluchtrande dahin, – ich hatte nun, nach Norden schauend, die zerklüftete Front dieser dunklen Granitmasse vor mir. Auch hier zeigten die Abhänge vielfach grüne Flecke, – Terrassen mit breiten Busch- und Grasbeständen gaben dem Bilde eine freundliche Note, – von irgendeinem Zugang, von irgendeiner Brücke über den Abgrund sah ich nichts, bis wir plötzlich vor einem schmalen, südwärts gerichteten Kanon standen, in dem der Fluß nun in scharfer Krümmung in die Ebenen sich verlor.

Der Kanon war trotz des hellen Sonnenscheins düster, lichtlos und unheimlich. Felszacken sprangen aus seinen Wänden hervor, überdeckten ihn zum Teil, – Schlingpflanzen, schräg wuchernde Bäume

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Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/123&oldid=- (Version vom 31.7.2018)