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Klöstern stammten, mochten den Neid so manchen Sammlers erregen.

Lylian zog die Vorhänge zu, und die Abgeschlossenheit dieses ihres Studio, der weiche Sessel, die Karbidlampen auf dem Tisch, Schreibzeug, Bücher, Papiere täuschten die Nähe der Zivilisation vor …

Sie schob mir ein Zigarettenkästchen hin und holte eine Likörflasche und zwei Spitzgläschen, schenkte ein und trank mir zu. Es war ein Fabrikat einer sehr bekannten deutschen Firma, mit dem wir hier das Willkommen feierten.

„Drüben“ – sie deutete auf einen Wandteppich – „liegt mein Schlafgemach. Und dort an der Westseite wohnen die Amerikaner, Mr. Abelsen, – halb Gefangene, halb Gäste. Percy Falferlon ist etwas unbequem, zu neugierig. Dabei haben sie die besten Räume zur Verfügung, dürfen nachts auf den Gipfel hinauf unter die Palmen und Ölbäume … Würden sie mir ihr Ehrenwort gegeben haben, nichts von dem hier Geschauten zu verraten, wären sie längst frei, aber Falferlon denkt nicht daran, er sinnt auf Flucht, er will diese „Sensation“ womöglich filmen …“

Sie rauchte und lehnte vor mir an der Tischkante. Sie hatte etwas bitteren Tones gesprochen, und ihre Züge waren hart und freudlos. „Falferlon wird bewacht … natürlich … Meine Untertanen können sehr unangenehm werden …“

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/127&oldid=- (Version vom 31.7.2018)