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der das willkürliche Weltgeschehen ablehnt und ein höheres Wesen als Allmacht anerkennt.

Und die Affen?! – Ich dachte wieder an meinen kleinen Maugli … an den kleinen, zärtlichen Kapuziner mit den braunen klugen Menschenaugen. Wer sich je die Mühe gegeben hat, die Seele eines solchen Tierchens zu studieren, wird von dem Hochmut, Mensch zu sein, für immer kuriert werden.

Doch das alles trat zurück gegenüber des Zwergenhäuptlings so gelassener Erklärung, er würde mit Homra, dem Oberzauberer, reden.

Lylian schüttelte den Kopf.

„Du, Patumengi?! – Niemals erlaube ich, daß du drüben bei den Guasasso-Galla dein Leben aufs Spiel setzt! Um den Preis, du Treuer, verteidige ich den heiligen Berg nicht.“

Der Zwerg erwiderte sehr ernst: „Es ist keine Gefahr dabei, wenn Mr. Abelsen mich begleitet … Würde ich allein Homra aufsuchen, könnte ich nichts ausrichten, oder …“ – seine Hand machte eine ungewisse Bewegung – „oder … ich würde vielleicht … stumm werden, denn Homra ist ein großer Zauberer, der größte, der je in diesen Steppen und Bergen lebte … Seine Weisheit ist wie der Wind, der in die verborgensten Spalten fährt, seine Kühnheit ist der des Ichneumons vergleichbar, das sich getrost der Schlange entgegenwirft, die zehnmal so viel wiegt als die zierliche Pharaonsratte, und deren Leibesringe das Tierchen zu Brei zerquetschen würden … –

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 155. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/156&oldid=- (Version vom 31.7.2018)