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in Auge, als Freund zum Freunde. Nimm deine Winchester mit – für alle Fälle …“

Seine Feierlichkeit berührte mich ganz seltsam.

Der Anstieg zum Gipfel war recht unbequem.

Der natürliche Felsengang hatte sehr enge, sehr steile Stellen. Es gab zwar Leitern und Taue, aber man war doch stets außer Atem, wenn man die grüne Kuppe erreicht hatte.

Das Panorama ringsum machte dann freilich alles wett. Nach Süden zu blickte man über die Vorberge in endlose Steppen, dunkle Urwälder, nach Ost und West ragten die steilen Gebirgsketten mit grünen, freundlichen Hängen in den lichtblauen Himmel, nach Norden zu erkannte man ganz fern die weißen Brautschleier der ewigen Schneefelder der höchsten Erhebungen des Reiches Äthiopien.

Vincent setzte sich unter einen der Ölbäume, – Fennek schnüffelte nach Mäusen (ich hatte ihn im Rucksack mitgeschleppt), – ich selbst beäugte drüben die Ränder der Schluchten und gewahrte auch hier und dort einen der Feinde.

„Olaf,“ begann Vincent nach einer schwerblütigen Pause, „Patumengi sprach vorhin mit mir, als er Lylians Gemach verließ …“

„Kanntest du ihn?“

„Ich kenne ihn seit Jahren, aber ich wußte nicht, daß er hier dasselbe Spiel trieb wie in seiner Jugend, als er mit seinen Doko im Jahre 1868 die belagerte Stadt Magdala in Affenfellen verließ.

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/163&oldid=- (Version vom 31.7.2018)