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Hinter mir stand Homra … Die beiden hier im Gange hängenden Karbidlampen zeigten mir sein Äußeres so, wie ich ihn stets gesehen … Durch die Risse der fadenscheinigen Decke, die er über sein Gesicht gebreitet hatte, blickten undeutlich zwei Augen …

Er schüttelte leicht den Kopf, schob den Teppich ohne weiteres zurück und trat ein.

Lylian saß in ihren hellen Gewändern in dem Armsessel hinter dem Tische, vor dem Tische hockte Patumengi, der mit stoischer Ruhe eine Pfeife aus Bambusrohr mit rotem Tonkopf rauchte. Bei unserem Erscheinen erhob sich Lylian mit freudiger Eile. Sie schien Homra danken zu wollen, aber seine stolze Handbewegung bannte sie an ihrem Platze, ihre halb erhobene Hand sank wieder zurück.

Er wandte sich dem Häuptling der Doko zu, winkte befehlend, und Patumengi richtete sich auf und sagte unterwürfig:

„Herrin, er wünscht vor dem Antlitz der Göttin zu sprechen … Herrin, wir wollen gehen …“

Lylian zauderte …

„Patumengi, und unser Schwur?!“

„Herrin, auch das Letzte wird nun erfüllt werden … Sei getrost! Was der Kaiser Theodorus, dem ich in Treue diente, mir befahl, verstößt nicht gegen Homras Wünsche … Gehen wir … All die anderen werden nicht das schauen, was wir gesehen

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Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/180&oldid=- (Version vom 31.7.2018)