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ich diesen Dingen bereits nach … Zwei Jahre hält die Welt mich für tot … Vielleicht kennen Sie meinen Namen. Ich bin Doktor Vincent Turst, der zweite Leibarzt der Leibpferde Seiner Majestät des Kaisers von Abessinien, – also Hoftierarzt mit dem Range eines Mekunen, das heißt des Hochadels. – Finden Sie es hier sehr bequem?! Ich nicht. Setzen wir uns lieber dort unten ins Gras, Sir … wie war doch Ihr Name?“

„Den habe ich Ihnen noch nicht genannt, Herr Doktor …“ – und ich wunderte mich, daß er über diese Antwort in deutscher Sprache so wenig erstaunt war.

Er schritt mir voran.

„Also Deutscher?“ meinte er über die Schulter zurück.

„Nein, Schwede gewesen, – jetzt international. Abelsen heiße ich …“

„So … so …“

Er setzte sich in den Mondschatten hinter einen Busch. „Nehmen Sie Platz, Herr Abelsen … Freut mich, daß Sie mir begegnet sind. Was treiben Sie hier?“

„Gar nichts …“

„Dann sind Sie also Globetrotter?“

„Ja … Ich reise nur zu meinem Vergnügen und zum Mißvergnügen einiger Herren dort daheim, die nicht vergessen können, daß ich das Staatspensionat verließ …“

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/20&oldid=- (Version vom 31.7.2018)