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auch Menschen gegenüber, und hätte Turst Arges im Schilde geführt, wäre Mukki niemals still geblieben. – Später sollte mir dies noch klarer und überraschender bewiesen werden.

Ich besichtigte den Steinsessel in aller Ruhe. Der Mond bestrahlte die Vorderseite der Rücklehne des Sitzes, ich erkannte in den natürlichen Rissen, Unebenheiten und Buckeln der Rücklehne unschwer die Spuren eines Meißels, man hatte da mit größter Geschicklichkeit das Gefüge des Felsens durch entsprechende Nachhilfe zu einem plastischen, wenn auch für den flüchtigen Blick kaum erkennbaren Frauenkopf umgestaltet, den ein sehr großes Diadem krönte. Unter dem Kopf glaubte ich die Buchstaben L. G. herauslesen zu können.

Ich wußte damals noch nichts von Lylian Garden, – wie sollte ich auch?!

Ich hatte, um das Relief auf dem Felsen deutlicher betrachten zu können, das rechte Knie auf den Sitz gelegt, – mir kam es so vor, als ob dieser Sitz ein wenig wackelte.

Meine Vermutung traf zu. Der Sitz war nur eine Steinplatte, die ziemlich genau in eine Vertiefung hineinpaßte, unter der, als ich die Platte hob, eine ganze Anzahl nicht gerade alltäglicher Dinge zum Vorschein kamen.

Zunächst: Eine moderne leichte Jagdbüchse, englisches System, geladen, gesichert. Im Rahmen befanden sich sechs Patronen, die siebente steckte im

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Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/26&oldid=- (Version vom 31.7.2018)