Seite:Die Herrin der Unterwelt.pdf/28

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

mir zu zeigen, wie unerhört leichtsinnig auch unsereiner zuweilen sein kann.

In einem Winkel lag zusammengerollt eine große giftige Hornviper, deren Leib unförmig aufgetrieben war, dicht vor ihr stand eine Tonschale mit Milch, hinter ihr bemerkte ich noch drei Päckchen Patronen sowie eine tote Ratte mit gestreiftem Fell.

Ich hatte Glück gehabt. Wäre das Reptil nicht infolge der überreichlichen Mahlzeit zu träge zum Beißen gewesen, so hätte ich zumindest ein paar sehr kritische Stunden durchgemacht, – ein Fläschchen mit pulverisiertem übermangansaurem Kali gegen Giftbisse trug ich stets bei mir.

Der Anblick der faulen Hornviper, die hier ihren Wächterdienst heute so schlecht versehen hatte, machte mich vorsichtiger, als ich all die Sachen nun in das Versteck zurücktat und dann die Steinplatte herabkippte.

Sie knirschte dabei, und in dieses wenig angenehme Geräusch mischte sich das leise Kack Kack Kack Kack meines tüchtigen Fennekchens.

Im Nu hatte ich die Umgegend mit schnellem Rundblick abgesucht …

Im Nu warf ich mich nieder und kroch schleunigst der nächsten Deckung zu, einem Dornengestrüpp am Rande des Affentanzplatzes.

Von Südost nahten schnell drei Reiter, – nein, der mittlere war eine Frau …

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/28&oldid=- (Version vom 31.7.2018)