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Sie nahten nicht, – sie galoppierten, – und vor ihnen her hüpfte in unsicheren Sprüngen ein Hamadryasmännchen, das sicherlich angeschossen war.

Sie kamen sehr rasch heran, das arme gehetzte Tier und seine unerbittlichen Verfolger …

Der Mantelpavian flog mit halb taumelnden Sätzen dicht an mir vorüber dem Walde zu. Er hatte kaum mehr dreißig Meter Vorsprung, – der eine Reiter hob den Arm, – ich sah die Pistole, ich wollte rufen …

Da schlug die Reiterin diese mordlustige Hand empor, der Schuß ging ins Blaue, der Mantelpavian kreischte gellend, es klang wie ein mißglückter schriller Pfiff …

Nochmals derselbe Ton …

Dann vom Waldrande her ein Gebrüll, als ob alle Dämonen der Hölle plötzlich losgelassen wären …

Die drei Gäule stutzten, standen, bäumten sich.

Mein Fennek schmiegte sich zitternd an mich.

Das infernalische Gebrüll nahm noch an Stärke zu …

Nie hatte ich etwas Ähnliches gehört, selbst das Satanskonzert der schwarzbärtigen Brüllaffen in den Urwäldern Borneos war im Vergleich zu diesem wahnwitzigen Kreischen, Heulen, Pfeifen, Keifen ein leidliches Jazzstück gewesen.

Die Pferde tanzten, wollten zur Seite ausbrechen … Die Reiter hatten mit den Gäulen übergenug

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/29&oldid=- (Version vom 31.7.2018)