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Guasasso hielten wir an. Unsere Tiere waren ausgepumpt. Wir hatten drei (deutsche) Meilen in vielleicht fünfunddreißig Minuten zurückgelegt.

Turst fragte besorgt nach meiner Wunde. Nun – sie hatte ihren bösen Tag, und ich war froh, mich ins Gras legen zu können. Turst wollte erst einmal allein das Lager beschleichen. Ich wollte ihm Fennek mitgeben, er lehnte jedoch ab und schritt zu Fuß in einer Bodensenkung hastig davon. Nachher lief er sogar, – er war überhaupt eigentümlich erregt und nervös. – Die Tiere lagen im Grase, rupften faul die harten Halme, – Fennek umkreiste uns und suchte nach Mäusen, ich hatte die Büchse entsichert über den Knieen. Mein Abenteuer an der Therme hatte mich gewarnt.

Es passierte nichts. Das ferne Grollen des Unwetters verstummte wieder, der Widerschein der Blitze wurde schwächer, und über mir lichtete sich das dünne Gewölk, plötzlich erschien der Mond, und mit einem Schlage war die Steppe völlig verwandelt … Die milde, geisterhafte Beleuchtung, die ich so sehr liebte, trieb mich auf die Füße, ich hinkte ein paar Meter nach Nordwest zu einem der ungeheuren Ameisenhügel und betastete erst einmal den fast zwei Meter hohen Turm auf seine Festigkeit. Es war ein Termitenhügel, ein Bau aus Lehm, Holzstückchen und Gras, steinhart und … verlassen. – Gerade die großen Termiten mit den bösen Beißzangen und weißumrandeten Glotzaugen

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/67&oldid=- (Version vom 31.7.2018)