Seite:Die Herrin der Unterwelt.pdf/8

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Kräuter und Bäume beschert – so viele, wie es in keinem anderen Lande gibt. Ich nenne nur die Pflanze, von der das Rhizinusöl stammt.

Aber hierfür werde ich wenig Liebhaber finden, fürchte ich. Reden wir also von unserem sehr versteckt angelegten Lager, in dem ich, mit Reginalds einer Füllfeder bewaffnet, auf einer Unterlage von Leder meine „Pfade abseits vom Alltag“ fortsetze.

Sehr versteckt. Es tut not. Denn die Herren Wollo-Galla drüben in der Steppe zählen hundert Krieger und scheinen durchaus nicht abgeneigt zu sein, uns die Hälse etwas zu rasieren. Zwischen den freien Nomaden und den Wollos besteht das innige, eindeutige Verhältnis wie zwischen Hund und Katz oder wie zwischen meinem Fennek Mukki und den Wüstenmäusen.

Dieses Lager ist eine Lichtung in einem Gestrüpp von baumartigen Kugeldisteln. Ich möchte den sehen, der ein solches Gestrüpp durchquert! Stehen die Kugeldisteln sehr dicht und in zwei Reihen, so bilden sie ein Verhau, im Vergleich zu dem etwa Stacheldraht wie Bindfaden zu bewerten ist.

Wer diesen Schlupfwinkel fand?!

Fennek!

Freund Mukki war es, der auf der Jagd hinter einem Stinkmarder in das Dickicht schlüpfte, uns so den einzigen Zugang zeigte und nach kurzem Kampf mit dem Marder gründlichst abgeseift werden mußte,

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 7. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/8&oldid=- (Version vom 31.7.2018)