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„Er stirbt!!“ –

– – Nein, er starb nicht, er war zäh wie ich, wir pflegten ihn gesund, aber … drei Wochen brauchte er, bevor er wenigstens draußen in der Sonne liegen konnte.

Er sprach selten, er war vollkommen verändert, sein Haar war an den Schläfen grau geworden, das Gesicht spitz und voller Falten, und in den Augen hatte er stets einen so geistesabwesenden Ausdruck.

Fragte ich ihn vorsichtig nach seinen Erlebnissen, so schüttelte er ernst den Kopf …

„Später, Olaf … Ich … darf nicht daran denken … Ich bemühe mich immerfort, die Gedanken auszuschalten.“

In seinen wilden Phantasien, im Fieber, in seinen Träumen war er gegen seinen Willen mitteilsamer. Den Namen Lylian Garden flüsterte er und kreischte er in allen Tonarten …

Am Ende der vierten Woche nahm ich ihn zum ersten Male mit durch den Hyänenpfad in die freie Steppe, während Mary Köchin spielte. Ich schritt Arm in Arm mit ihm auf und ab, neben uns trottete Fennek-Freund, – Vincent blieb stehen und blickte nach Norden …

„Dort!“ sagte er und hob die Hand …

„… Dort, Olaf, – gerade über der einzelnen Palme … Der ferne Urwald an dem Abhang … dort!!“

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/86&oldid=- (Version vom 31.7.2018)