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da dies scheußliche Tier ihn in der Todesangst angespritzt hatte: Vergleiche Skunks, Nordamerika.

Die Lichtung bot noch den Vorteil, daß an der Nordseite ein Haufen Felstrümmer lag, die so etwas wie eine Grotte bildeten. Außerdem konnte man von der Spitze eines dieser Felsen aus die ganze Hochebene drüben mit dem Glase überschauen. Die Wollos jagten Giraffen, offenbar auf höheren Befehl, denn sie suchten die Tiere lebend zu fangen. Nachts konnten wir auch ihre Lagerfeuer sehen, aber ein zweites Mal wollten wir sie doch nicht beschleichen, da die tadellos berittenen Kerle eine Menge Hunde bei sich hatten und da auch ihre Bewaffnung bewies, daß sie mit Geschick sich irgendwo und irgendwie moderne Büchsen „geborgt“ hatten.

Die Wollos sind eben auch zumeist Banditen, und ihr Untertanenverhältnis zum Kaiser von Abessinien gleicht etwa den Beziehungen eines unverbesserlichen Landstreichers zur Landpolizei, – man geht sich aus dem Wege, und der eine Teil stiehlt, wo er kann, und die Polizei ist dann stets … anderswo.

– Es war abend geworden, und Gabara, Herr Homra, Hochwürden der Oberpriester, auch Kalidscha genannt, sowie ich saßen vor der Grotte auf Moos und Decken und warteten auf die Rückkehr unserer fünf Krieger, die drunten am Bach für die Dromedare frisches Gras und für uns frisches Wasser holen sollten. Mein Fennek lag zusammengerollt

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/9&oldid=- (Version vom 31.7.2018)