Sie strahlt mich an …
„Du – nicht wahr, Olaf, – nur Freundschaft!“
„Selbstredend!“
Von mir aus – bestimmt!
Mary streicht mir den Scheitel glatt.
„Lylian ist wieder düster wie die Königin der Nacht, Olaf … Kennst du die Zauberflöte … Papageno, Papagena … entzückend …“
„Besser als ein Grammophon, ohne Frage …“
„Wollen wir ausreiten, Olaf?“
Das ist ein kitzlicher Vorschlag.
„Hm – heute nicht, Kind …“
„Nenne mich nicht immer Kind, du Eiszapfen!! – Weshalb nicht reiten?“
„Hm – gestern abend, Mary, – gestern abend fand ich drunten auf dem Plateau frische Fährten. Ich habe bereits gestern mit Lylian darüber gesprochen … Sie hat Wachen aufgestellt[1] …“
„Lylian ist ein Angsthase!“ erklärte sie gereizt. „Du – ich dulde im übrigen keine Götter neben mir! Ich teile mit niemandem …“
Ihr hübsches Gesicht flammt vor Erregung.
„Du steckst viel zu viel mit Lylian zusammen. Und … und …“
„Bitte – nicht heulen, Kind!! Die Tränen sitzen dir jetzt immer allzu locker, du bist nervös …“
„Ein Wunder!!“
Sie springt auf und reckt sich …
- ↑ Vorlage: ausgestellt
Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 94. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/95&oldid=- (Version vom 31.7.2018)