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stets Wechsel der Umgebung, frische Luft, etwas körperliche Anstrengung.

Wir ritten jenem Urwald zu, in dem mich das Krokodil schnappte und Gabara mich für tot liegen ließ, bestahl und Fennek mitnahm und ihn halbtot prügelte.

Die Steppe war belebt, die Nacht hell und windstill, – wir holten die Schlangenhaut aus dem Termitenhügel, ihr Geruch hatte sich verloren, sie duftete nach Ameisen, und „mein Kamel von Dromedar“ zeigte keinerlei Bockbeinigkeit mehr.

Hartebeeste gingen flüchtig ab, Giraffen beäugten uns neugierig, einmal flitzte ein Leopard in eine Felsgruppe, Löwen hörten wir nur.

Der Morgen zog herauf, als wir jenen Felsenkeil und die dampfende Therme erreichten. Vincent badete, – Mary und ich kochten Tee, – dann badete Mary, zum Schluß ich. Am Rande des Urwaldes saßen wir und frühstückten: Bananen, Feigen, Fleisch und Hirsekuchen, in der Asche gebraten.

„Vincent, es wäre Zeit, daß du endlich einmal alles berichtetest …“ meinte ich mahnend. „Was ist es mit der Höhle?“

Das Bad hatte ihm gut getan. Seine Wangen hatten Farbe, die Augen Feuer, und der Appetit war verblüffend.

„Soll ich euch die Überraschung verderben?!“ erwiderte er. „Sollt ihr es besser haben als ich?!

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Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 96. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/97&oldid=- (Version vom 31.7.2018)