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jetzt gefälligst auf Bhuts Bemerkungen mir gegenüber. Er sagte ungefähr: „Den Anlaß dieser Razzia darf ich Ihnen nicht verraten, außerdem dürfte er gerade Ihnen bekannt sein“. Hiermit gab Bhut zu, daß er mich für den Absender des anonymen Schreibens an die Polizei hält …“

„Mag sein“, nickte ich vorsichtig.

„Es ist so!“ Harst war jetzt der Harst, der sich selbst am Feuer der eigenen Gedankenfülle immer mehr erwärmt. „Springen wir jetzt zu der Person Siegfried Wagas über. Waga kam zu mir, als du gerade in der Stadt zu tun hattest. Er kam als Bettler … Seine ehrwürdige Erscheinung, seine Not und sein bescheidenes Benehmen veranlaßten mich, ihn ins Zimmer zu bitten, und im Laufe des Gesprächs erwähnte er, er sei bis Januar des Jahres bei einem reichen Amerikaner Faktotum gewesen und habe in dessen Atelier mit seiner Enkelin gewohnt, jetzt hause er in einem Kellerloch … Der Amerikaner sei Maler gewesen. habe ihn anständig bezahlt. habe Hendrik Waterston geheißen und sei überstürzt nach Amerika abgereist.“

Ehrlich gestanden: Dieser Kriminalfall entwickelte sich zu einem so geheimnisvollen Durcheinander, daß ich leise mahnte: „Sprich weiter! – Und was nun?!“

Er erhob sich. „Was nun?! Man soll das Eisen schmieden, solange es heiß ist … Der alte Waga wohnt in der City unweit des Rathauses in einer jener uralten malerischen Gassen, die leider durch die fragwürdige Bewohnerschaft verschandelt werden … Er hat eine Enkelin Elsie, die überraschend pikant ist. Ich würde jede Wette darauf eingehen, daß Elsie Waga die Schreiberin dieses Briefes ist und daß ihr Großvater absichtlich zu mir kam … – Brechen wir auf. Wenn meine Vermutungen zutreffen, werden wir in dieser Nacht noch einiges erleben.“

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Kaschemme Mutter Binks. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Kaschemme_Mutter_Binks.pdf/17&oldid=- (Version vom 31.7.2018)