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der Glasscheibe des immer angebrachten Briefkastens eine Depesche.

Harst riß sie auf und las.

„Bitte …! Ahnte ich doch, daß wir eine Überraschung vorfinden würden!“

Das Telegramm lautete:

„Für all ihre Güte nochmals herzlichen Dank. Meine Enkelin Elsie und ich sind zur Erholung in ein Seebad gereist, die Großmut eines Bekannten hat uns dies ermöglicht. Das Atelier beziehe ich erst später.
Ihr ergebenster
Siegfried Waga.“

Harst lachte über mein erstauntes Gesicht.

„Dieser Fall Waterston hat sich so wunderbar logisch fortentwickelt, was die Entwirrung angeht, daß er als Schulfall gelten könnte. Auch die Schlußszenen sehe ich im Geiste schon vor mir. Frau Bink dürfte zur Zeit bei einem Notar weilen und ihr Haus verkaufen … Einen Käufer dürfte sie seit langem an der Hand haben. Auch sie wird ins Ausland gehen, und ich werde ihr nichts in den Weg legen …“

Mittlerweile hatte ich es mir längst abgewöhnt, mich noch über irgend etwas zu wundern, was den Fall Waterston anging.

„Mithin hast du für Mutter Binks Rachepläne volles Verständnis“, sagte ich nur.

„Ja. Sobald Bhut hier erscheint und ich dann den Fall abrolle, wirst du das begreifen. Jetzt störe mich nicht. Ich muß noch die alten Zeitungsbände durchsehen, denn ich möchte Bhut auch den Namen des Eleganten nennen können …“

Zu meiner Schande mußte ich gestehen, daß ich vor Übermüdung in der Sofaecke einnickte.

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Kaschemme Mutter Binks. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Kaschemme_Mutter_Binks.pdf/54&oldid=- (Version vom 31.7.2018)