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Sie hatten schon ärgere Dinge erlebt als ein Gewitter, und der Herr in der Polsterecke murmelte lediglich:

„Ein 32-Zentimetergeschoß ist denn doch ein böserer Spaß …!“

Der elegante Mann lächelte geringschätzig.

Unwillkürlich streichelte er seinen linken Oberschenkel, wo die lange zackige Wundnarbe bei jedem Witterungsumschlag für ihn ein sehr zuverlässiges Barometer abgab. – –

In einer sehr bekannten, fast berühmten Serie von äußerst fein ausgeklügelten Detektivgeschichten rühmt sich der geistvolle Held, 135 verschiedene Arten von Zigarren- und Zigarettenasche zu kennen und nötigenfalls diese Kenntnis zur Entdeckung des „Schuldigen“ zu verwerten.

Zugegeben, daß die heutige Kriminalwissenschaft die modernsten Hilfsmittel der Chemie und Physik anwendet, und daß der Laie staunen würde, was alles durch diese modernen Prüfungsmethoden von winzigsten Gegenständen an Erfolgen erzielt wird. Als jener Schriftsteller vor etwa fünfzig Jahren seine zweifellos in ihrer Art wertvollen Erzählungen verfaßte, kannte man noch nicht einmal das heutige jedem Schuljungen geläufige Fingerabdruckverfahren.

Genau so war es mit den sonstigen Hilfswissenschaften der Kriminalpolizei bestellt.

„Mit den 135 Sorten Tabaksasche wird es also nicht so ganz gestimmt haben“, meinte Harst in derselben Nacht gegen zwei Uhr zu mir und füllte meine Kaffeetasse.

Er hatte heute seinen bissigen Tag. Er war verärgert.

Als vor Stunden, um halb elf etwa, ein Unbekannter durch den Briefeinwurf unserer Haustür einen

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Kaschemme Mutter Binks. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Kaschemme_Mutter_Binks.pdf/6&oldid=- (Version vom 31.7.2018)