Seite:Die Kuestenepidemie von 1826 insbesondere in Norderditmarschen.pdf/18

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und entstellt wurde, daß man sein Ende kaum finden, und ihn von der folgenden Remission unterscheiden konnte. Nach einem oder zwey, häufig auch am dritten Tage wiederhohlte sich, jedoch mit geringerem Froste, dieselbe Reihe der Zufälle, wobei denn zuweilen ein gelinderer und ein heftigerer Anfall mit einander alternirten. In demselben Grade als nun diese Paroxysmen, namentlich die Hartnäckigkeit des Brechens, die heftigen bohrenden Kopfschmerzen und die große Hitze gelinder wurden, und sich deutlicher mit kritischem Schweiße und Urin endeten, wie solches fast durchgängig im Septembermonat der Gang der Epidemie war, änderte sich das Fieber, und verwandelte sich aus einem remittirenden mehr in die intermittirende Gestalt, so wie denn mit dem allmähligen Verschwinden des Erbrechens und der Anfälle überhaupt auch alle Fieberspuren verschwanden, und bis auf eine große Körperschwäche, ein erdfahles Ansehen und eine Schwere des Kopfes, welche die meisten Reconvalescenten noch eine Zeitlang mit sich herumtrugen, in zwey oder drey Wochen die harte Probe bestanden war – wenn nicht durch Rückfälle, die wohl am 8ten oder 14ten Tage nachher eintraten, die ganze Scene sich wieder erneuerte. – Je mehr aber die Anfälle bei ihrer Wiederkehr sich verschlimmerten, je mehr namentlich das Erbrechen mit Anstrengung verbunden, je wüthender die Kopfschmerzen, und je glühender die Hitze war, je mehr dabei die früheren Durchfälle in Verstopfungen übergingen und Schweiß und Bodensatz im Urin ausblieben, wie es