Seite:Die Kuestenepidemie von 1826 insbesondere in Norderditmarschen.pdf/29

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als ein sandiger oder kieselhaltiger Grund. Aus dieser Annahme läßt sich erklären, daß die Kirchspiele St. Annen und Schlichting, auf derem tiefen Kley- und Moorgrunde das Seewasser am längsten stand, von der Seuche am stärksten befallen waren. Daher kommt es, daß das Kirchspiel Büsum, wo der Boden mehr hoch und sandig ist, weit weniger Kranke hatte, als das Kirchspiel Wesselbuhren mit seinem schweren Boden, welches lange nicht so viel von der Ueberschwemmung gelitten hatte, als Büsum.

Aus der Vereinigung dieser Elemente [1] sind nun die krankmachenden Effluvien hervorgegangen, und haben sich der Atmosphäre selbst noch wenigstens bis auf zwey Meilen weit über den eigentlichen Entwickelungsort hinaus mitgetheilt. Darin liegt denn auch der Grund, daß mehrere den überschwemmten Gegenden nahe gelegene Distrikte, ohne der Ueberschwemmung selbst unterworfen zu seyn, wie z. B. die Kirchspiele Wörden, Neuenkirchen, Hemme, Heide und Tellingstedt


  1. Anm. Die Meinung, welche in den Bemerkungen über die Epidemie in Ritzebüttel ausgesprochen ist, daß nämlich die faulenden Wattgründe einen Theil die Grundursache des epidemischen Fiebers geworden, möchte darin ihre Wiederlegung finden, daß unsere Ditmarsischen Watten, wie in der Einleitung bemerkt worden, einen völlig leblosen Strand bilden, aus dem gewiß keine faulende Dünste hervorgehen.