Seite:Die Kuestenepidemie von 1826 insbesondere in Norderditmarschen.pdf/34

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so mußte ihnen um so mehr ein Schutz gegen diese Epidemie zu Theil werden. Da überdies diese Beobachtung in den letzten Monaten des Jahres gemacht wurde, als die Krankheit schon lange im Abnehmen war, so kann daraus auch überhaupt nur ein Schluß auf den damaligen, nicht aber auf den früheren Charakter der Krankheit gezogen werden. Nun ist aber bekannt, daß dieser sich keineswegs gleich blieb, daß derselbe in den ersten Monaten in gastrischer und inflammatorischer, in den letztern aber in rein intermittirender Gestalt erschien [1].

Wenn ich gleich einräumen will, daß die contagiöse Kraft der Epidemie weniger deutlich zu erkennen war, als bey andern Contagien, und an gewisse Localitätsverhältnisse gebunden seyn möchte, welches daraus


  1. Anm. Auch der Herr Staatsrath Hufeland erklärt sich für die ansteckende Natur dieser Krankheit. Man vergleiche darüber dessen kurze Bemerkung im zwölften Stück seines praktischen Journals 1826 Seite 120. Er sagt nämlich: sie ist eine epidemia contagiosa, aber bedingt und beschränkt durch Localitätsverhältnisse, sowohl entstehend als auch ansteckend nur da, wo diese existiren.
         Die vor 100 Jahren grassirende ähnliche Epidemie hatte nach Friedrich Hoffmann (§. IV. 39) ebenfalls einen contagiösen Charakter. Er sagt nämlich: Observatum fuit, et id maxime Magdeburgi et in ducatu Brunswicensi, complures in una domu, non secus ac in variolis vel morbillis fieri solet, successive eodem morbo fuisse affectos.