Seite:Die Kuestenepidemie von 1826 insbesondere in Norderditmarschen.pdf/35

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hervor zu gehen scheint, daß sie sich nicht über eine bestimmte Entfernung von dem Meere und von den überschwemmten Gegenden hinaus erstreckte, so glaube ich doch, daß sowohl die Aehnlichkeit dieser Epidemie mit andern contagiösen, als auch die an den einzelnen Kranken gemachten Beobachtungen allerdings einen hinreichenden Grund liefern, um der Krankheit wenigstens für unsre Gegend und zunächst für Norderditmarschen, zumal in der ersten Zeit einen ansteckenden Charakter beizulegen.

Betrachten wir erstlich diese Epidemie nach ihren ursächlichen Verhältnissen und nach ihren äußern Merkmalen, so finden wir, wie oben bemerkt ist, zwischen ihr und dem tropischen sogenannten gelben Fieber, von welchem der ansteckende Charakter ganz notorisch ist, eine große Aehnlichkeit. Wir können daraus, wenn nicht mit völliger Gewißheit, doch mit der größten Wahrscheinlichkeit den Schluß ziehen, daß die Epidemie auch hierin mit dem gelben Fieber eine Aehnlichkeit besitze, und contagiös sey.

Ferner ist es bekannt, daß eine contagiöse Krankheit nicht leicht mit andern, zumal fieberhaften zu coexistiren pflegt. Dieser Grund giebt einen neuen ziemlich sichern Beweis für die Contagiosität dieser Epidemie, da mit ihrem Auftreten alle andere Krankheitsformen, und wie bemerkt, namentlich der Keichhusten, auf einmal verschwanden, und während der ganzen Dauer nicht wieder zum Vorschein kamen.