Seite:Die Kuestenepidemie von 1826 insbesondere in Norderditmarschen.pdf/47

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bald ein Fieber zur Folge hat, ist wohl nicht schwer zu begreifen. Aber könnte man wohl begreifen, daß ein Fieber von wenigen Stunden im Stande seyn sollte, eine Substanzveränderung in der Milz zu verursachen, die durch alle Bauchdecken mit der Hand zu fassen ist? Am allerdeutlichsten liegt wohl der Beweis in dem Kranken, bei dem sich erst ein Fieber entwickelte, als er schon zwei Tagelang schwarzes Erbrechen, Stechen und Anschwellung der Milz gefühlt hatte. Wenn von zwey in Verbindung stehenden krankhaften Zuständen die Priorität des einen so deutlich zu Tage liegt, so darf man doch wohl nicht dem Andern den Vorrang einräumen!

Auch hat es zu allen Zeiten Aerzte gegeben, welche das intermittirende Fieber für eine bloße Erscheinung betrachteten, die von irgend einem erkrankten Organe ausgienge. Hippocrates setzt die Ursache des Wechselfiebers in die Milz. Heusinger führt eine Menge von Aerzten an, die des intermittirenden Fiebers als eines Symptoms der Milzentzündung erwähnen. Heusinger selbst ist der Meinung, daß einem jeden Wechselfieber eine Entzündung zum Grunde liege, die ihren Sitz in verschiedenen Organen haben könne, am häufigsten aber doch in dem Darmkanale, der Leber und Milz beobachtet werde. (Vergleiche Heusinger 58–60.)

Sollte nicht sogar diese Epidemie, die mir auch deswegen so sehr interessant ist, geeignet seyn, die