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So wie die Gegend lichter und freier wird und die Hügel in senkrechter, weiterer Abdachung sich mit dem Thale vereinigen, so gewinnt auch der Fluß einen ruhigeren Lauf. Zur Rechten läßt er die Stadt Oelsnitz, verschlingt an derselben den Hartmannsgrüner Bach und geht bei der Steinmühle, bei Raschau vorüber nach dem Hammerhaus, Dobeneck, dem verfallenen Schlosse Stein unterhalb Planschwitz, nach Magwitz und Rosenthal, woselbst das alte oder ursprüngliche Perlenrevier seine Endschaft erreicht. Will man nun den Lauf der Elster weiter verfolgen, mit ihr das neue Perlenrevier antreten und hinab wandern, wo das Reich der Perlenmuscheln in Sachsen sich endigt, so muß man sich mit ihr wieder nordwärts wenden. Denn von Rosenthal aus, in welcher Gegend sie wiederum und zwar bedeutend durch drei einfallende ansehnliche Bäche, durch den Türbler-, den Feile-, den Chemnitz- oder Geilsdorfer Bach verstärkt wird, wendet sie ihren Lauf nordostwärts. Jetzt geht sie bei Türbel und Pirk vorüber, nach der Pirkmühle auf Ober- und Unterweischlitz, und, nachdem sie bei Kürbitz den Bach, welcher von Kloschwitz herunter fällt und in alten Nachrichten der


Und verlewret den Namen sein
Er bringt sein Waaren Perlen fein
Die schön weiß, köstlich, güldig sein!
„Ich selbsten, da ich war ein Knab’
Im Wasser eins gefunden hab’.
Sie werden gefunden nicht nur klein.
Wie Erbsen, größer ein’s Theils sein.
Die sind fürwahr eine schöne Gab,
Mit meinen Aug’n ichs g’sehen hab.“
Darumb nun hart verboten ist,
Daß nicht ein jeder swcht und liest.
Allein der, dem’s ist aufgetragen,
Ohn Straf darf es sonst keiner wagen.
An etlichen Orten findt man Gold
Dem Menschenkinder sehr sind hold!“ – –

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottlieb Jahn: Die Perlenfischerei im Voigtlande. Selbstverlag des Verfassers, Oelsnitz 1854, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perlenfischerei_im_Voigtlande.pdf/12&oldid=- (Version vom 31.7.2018)