Seite:Die Perlenfischerei im Voigtlande.pdf/134

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

dem hohen Regali des Perlenfangs großer Schaden geschehe, die nachdrücklichste Verfügung zu treffen, daß jeder auf seinen Grund und Boden die jungen Bäume an der Elster ausschneideln, die alten aber einhauen und sonderlich die Wurzeln, wo selbige in die Elster gehen, wegräumen und ausrotten zu lassen. Diesen Verfügungen scheint man allenthalben willig nachgekommen zu sein, denn wir lesen nicht, daß irgendwie dagegen eine Ausstellung gemacht worden wäre.

§. 14.

Es ist früher schon gesagt worden, daß der Perlensucher zu Oelsnitz Wolff Abraham Schmirler gegen Sr. Fürstl. Durchlaucht die Verpflichtung hatte eingehen müssen, einen zuverlässigen Mann aus seiner Freundschaft und Familie oder einen anderen sicheren Mann die Wissenschaft des Perlenfangs zu lehren, damit bei eintretendem Todesfall die Wissenschaft nicht verloren gehe, es ist auch bereits gemeldet, daß derselbe dieser Anforderung insofern nachkam, als er seinen Schwiegervater Leonhardt Thümler in Perlensuchen gehörig unterrichtete, worauf dieser in Pflicht genommen ward. Dieser Leonhardt Thümler brachte jetzt selbst eine Störung in das Perlenwesen. Bekanntlich war er bloß für den Fall unterrichtet und angenommen worden, beim Absterben des jetzigen Perlensuchers ohne Leibeserben den Perlenfang fortzusetzen, eine Besoldung wurde ihm vorläufig noch nicht zu Theil. Allein Thümler wollte seine Kunst und Wissenschaft nicht umsonst erlernt haben, und war ernstlich bemüht, sie an den Mann zu bringen.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottlieb Jahn: Die Perlenfischerei im Voigtlande. Selbstverlag des Verfassers, Oelsnitz 1854, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perlenfischerei_im_Voigtlande.pdf/134&oldid=- (Version vom 31.7.2018)