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brachte an, „es wäre dem nicht also, daß durch das rauner Bächlein Holz sollte geflößt werden, Verantwortung des v. Gößnitz.sondern 100 Klftr. stünden bei Elster und etwan 50 Klftr. unweit über Adorf. Es wäre sonsten wohl an deme, daß er 3000 Klftr. an die Churf. Flöße verkauffet, damit er sich aus denen Schulden in etwas reißen möchte, solche würden aber nicht in einem sondern nach und nach in vielen Jahren erst geflößet, und würde das meiste Holz unweit Jugelsburg geschlagen und über Adorff an die Elster geschaffet und eingeworffen. Mit der Flöße hätte er nichts zu thun, und ließe die Floßmeister, wenn er ihnen das Holz übergeben, dafür sorgen, wie sie es fortbrächten. Diese müßten die Elster ohnedem ausräumen lassen, sonsten könnte das Holz nicht fortkommen, in einem Tage könnte alles fortgeschaffet und zu demjenigen Holze, so über Neukirchen eingeworfen würde und bei der untern Mühl zu Adorf in die Elster kähme, gebracht werden. Der Floßmeister hätte auch versprochen, solches zu thun und alles in einem Tag wegzuschaffen.“

Nach ernstlicher Ermahnung, dafür Sorge zu tragen, daß den Muscheln kein Schaden geschehe,Der Perlens. Adam Schmirler zeigt im Amte Voigtsberg an, daß das Floßholz in der Elster von der Aalraunm. b. nach Adorf auf der Elster stehe u. den Perlenm. großen Schaden verursache. weil sonst die Verantwortung ihn treffen werde, wurde der von Gößnitz auf Jugelsburg aus dem Amte entlassen und die Flöße begann. Bald aber und zwar schon am 23. April erschien der Perlensucher Wolff Adam Schmirler vor dem Amte zu Voigtsberg und zeigte an, „er habe die Wasser visitiret und befunden, daß von der ohlrauner Mühl bis nach Adorff das Flößholz ganz dick auf der Elster stände, und solches schon etliche Tage also gestanden, bei der Ohlraunmühl wäre das Währ nicht verhauen, daß das Holz nicht fortkommen könnte, dergleichen wäre auch niemals vorgenommen worden, sondern man habe dem Holz jederzeit den freyen Zug gelassen. Ingleichen würden an Orth und Ende, wo das Holz ausgesetzet werde, nicht so viel Leuthe angelegt, als sonsten, bleibe also dasselbe desto länger im Wasser

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Johann Gottlieb Jahn: Die Perlenfischerei im Voigtlande. Selbstverlag des Verfassers, Oelsnitz 1854, Seite 143. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perlenfischerei_im_Voigtlande.pdf/151&oldid=- (Version vom 18.8.2016)