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herausbringen; in einem Währ und Mühlgraben hätten sie vor 4000 Thlr. Perlen stehen, hätten aber doch nichts herausschaffen können. Wenn es aber sollte gnädigst verlangt werden, wollten sie liefern, was sie vorräthig hätten.“ – Der Amtmann bestätigte in seinem deshalb am 18. Jan. 1704 sogleich erstatteten Berichte die Aussage hinsichtlich der großen Wasser der Perlensucher und bemerkte dabei, daß viele alte Leute sich nicht gedenken wollen, das solches jemals sich so stark ergossen. Er erwarte gnädigsten Befehl, ob die Perlen, so besagte Perlensucher bei sich haben, annoch sollen geliefert werden. Leonh. Thümler wird den andern Perlensucher an Gehalt gleichgesetzt und stirbt.Dieß wurde allerdings angeordnet, und dabei festgesetzet, „daß der alte Perlensucher Leonhardt Thümler der deshalb Ansuchung gethan haben mochte, von nechst künftigen Ostern an, dem andern an Besoldung gleichgesetzet werde.“ –

Dieser scheint jedoch von der Vergunst seines Fürsten keinen besonderen Gebrauch haben machen zu können; denn wir lesen, daß derselbe bereits am 14. April d. J. des Todes verfahren ist. Dieß gab dem anderen Perlensucher Wolf Adam Schmirler, als er vom Amtmann an Amtsstelle erfordert und Der Perlensucher Wolf Adam Schmirler sucht um Substitution seines Sohnes Johann Gottfried nach, die auch gewährt wird.darüber befragt ward, ob er sich allein getraue, die edlen Bäche und Wasser eine zeitlang zu begehen, und zu bestreiten, und wem er seine Wissenschaft künftighin zu vertrauen und zu lernen vorhabens sei, allermaßen ihm nicht entfallen sein würde, daß er sich ehmals dazu verbunden, auch dadurch eine Zulage an der Besoldung erhalten“ Veranlassung, sich um die erledigte Stelle eines Perlensuchers für seinen Sohn, Johann Gottfried, einen Jüngling von 13 Jahren mit der Besoldung zu bewerben, „welchen er, wie er anführte, allbereits zu seiner Handthierung bishero gebrauchet, schon ein baar Jahre mit zum Perlenfang angeführet und habe er ihn besser als seinen alten Schwäervater, den verstorbenen Perlensucher gebrauchen können; wenn man jung dazu kähme, lernte man in

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Johann Gottlieb Jahn: Die Perlenfischerei im Voigtlande. Selbstverlag des Verfassers, Oelsnitz 1854, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perlenfischerei_im_Voigtlande.pdf/154&oldid=- (Version vom 18.8.2016)